Endlich wieder lachen
ROTE NASEN Klinikclowns wagten sich hoch hinaus: Fenstervisite für Pflegebedürftige in zehn Metern Höhe
Berlin 1.5.2020 / Klinikclownvisiten für Pflegebedürftige sind systemrelevant. Um das zu unterstreichen, machten am ersten Mai ROTE NASEN Clowns den Bewohnerinnen und Bewohnern der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg in der Stavangerstraße ein besonderes Geschenk. Per Teleskoparbeitsbühne besuchten die Künstlerinnen Flotte Lotte (Sybille Ugé) und Margarita (Ligia Liberatori) Menschen mit demenziellen Erkrankungen auf Augenhöhe: im zweiten Stock, in zehn Metern Höhe.
Die Ausnahmevisite per Hebebühne war symbolisch und zeigte, dass Clowns gerade in Krisenzeiten wichtig sind, um Menschen den dringend benötigten seelischen Trost zu bringen. Zum Weltlachtag am dritten Mai möchte der Berliner Klinikclownverein ROTE NASEN damit ein Zeichen setzen. „Um die Nähe und den Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern zu erhalten und ihnen gerade jetzt Zuversicht zu spenden, ist uns kein Hindernis zu groß“, so Reinhard Horstkotte, künstlerischer Leiter von ROTE NASEN. „Im wahrsten Sinne des Wortes greifen wir nach den Sternen und lassen uns vor die Fenster der Pflegebedürftigen tragen. So zeigen wir ihnen: Wir denken an euch, wir lassen euch nicht allein!“
Angehörige wie die Tochter einer Bewohnerin schauten gerührt vom Hof aus zu, wie ihre Lieben von den Fenstern und vom Balkon aus die Clowns fröhlich begrüßten, Seifenblasen bestaunten und bei Liedern wie „Komm, lieber Maien“ mitsangen und mitklatschten. „Ich habe Tränen der Rührung in den Augen. Es ist so toll, was die Clowns machen. Dass sie die Herzen erreichen und meine Mutter mitsingt und mitmacht. Über sieben Wochen haben wir sie nicht gesehen. Es ist so schön, sie endlich zu sehen und vor allem so fröhlich zu sehen.“
Der in Berlin ansässige ROTE NASEN Deutschland e.V. ist einer der größten Klinikclownvereine in Deutschland. Seine Clowns besuchen die Bewohner der Senioreneinrichtung in der Stavangerstraße einmal pro Woche. Aufgrund der umfangreichen Schutzmaßnahmen ist die direkte Präsenz auf den Wohnbereichen nicht möglich. Deswegen vertreiben die Clowns zurzeit vom Hof aus Einsamkeit und Traurigkeit und schenken den Bewohnern viele lustige Momente. Der Besuch der ROTE NASEN Clowns ist gerade in Corona-Zeiten essentiell, bestätigt Pflegedienstleiterin Patricia Powierski: „Es ist jedes Mal berührend zu sehen und zu hören, wie die Augen leuchten und mit welcher Begeisterung selbst unsere an Demenz erkrankten Bewohner mitsingen, klatschen und sogar auf diese Entfernung die ROTE NASEN erkennen. Es ist eine große Freude für alle Beteiligten!“