Aktuelle Studie belegt: Klinikclowns fördern die Gesundheit von Kindern im Krankenhaus
Lachen ist die beste Medizin!
Klinikclowns können die psychosoziale Gesundheit von kranken Kindern verbessern, ihre Schmerzen und Ängste lindern und somit negative psychische Folgen eines Krankenhausaufenthalts reduzieren. Das zeigt eine aktuelle internationale Studie, die das British Medical Journal im Oktober 2020 veröffentlichte. Daraus lässt sich ableiten, dass Klinikclowns wie ROTE NASEN eine Lücke im Gesundheitssystem ausfüllen.
ROTE NASEN sind ein Must-have der Kindermedizin
Während der Corona-Pandemie gewannen die Besuche von Klinikclowns wie ROTE NASEN noch einmal an Bedeutung. Die mit der Pandemie einhergehenden Maßnahmen wirken sich negativ auf die psychosoziale Gesundheit von Kindern im Krankenhaus aus. In den Spielzimmern ist es still geworden, Besuche sind eingeschränkt nur noch von einem Elternteil möglich. Vor allem schwerkranke Kinder befinden sich zurzeit auf den Kinderstationen der Kliniken. Doch gerade für diese Patientengruppe ist ein breites therapeutisches Angebot, zu dem auch die Clownvisiten zählen, wichtig. Zurzeit sind ROTE NASEN Clowns noch in rund 50% der Einrichtungen vor Ort – dort, wo das nicht mehr möglich ist, kommen sie virtuell. Jeder Moment, in dem Kinder ihre Krankheit und die Einschränkungen vergessen können und wieder Kind sein dürfen, unterstützt den Genesungsprozess maßgeblich.
Hier die Ergebnisse der wichtigsten Einzelstudien im Überblick:
- In Angstzuständen produziert die Niere vermehrt Adrenalin. Das kann zu Herzrasen, erhöhtem Blutdruck und Luftnot führen. Studien zeigen, dass Clowns den Kindern die Angst vor einer Operation nehmen (Dionigi et al. 2014) und sogar Beruhigungsmittel wie Midazolam ersetzen können (Golan et al., 2009; Vagnoli et al., 2010).
- Hospitalisierte Kinder sind regelmäßig unangenehmen Untersuchungen ausgesetzt. Bei andauernder körperlicher und psychischer Belastung produziert der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol. Humorforscher wie Lee S. Berk belegen, dass Lachen den Cortisol-Level senkt. Kinder, die vor einer Untersuchung - wie Blutabnahme oder Allergietest - von einem Clown besucht werden, sind dementsprechend ruhiger und benötigen in der Regel weniger bis keine beruhigenden Psychopharmaka (Viaggiano et al, 2015).
- 15 Minuten Lachen verringert die Schmerzempfindlichkeit. Beim Lachen muss sich der Körper anstrengen und dabei werden Endorphine freigesetzt. Endorphine sind Botenstoffe, die die Wirkung von Schmerz blockieren und Glücksgefühle im Körper produzieren (Dunbar et al. 2011). Die Clowns können so bei invasiven Behandlungen (Goldberg et al., 2014, Meiri et al., 2016) und nach einer Operation (Kocherov et al. 2016) den Schmerz lindern, indem sie die kranken Kinder zum Lachen bringen.
- Clownvisiten stärken auch die psychosoziale Gesundheit der kleinen Patienten. Chronisch kranke Kinder, die regelmäßig von Clowns im Krankenhaus besucht werden, leiden nachweislich weniger an Depressionen (Pinquart et al. 2011).
Wir sind überzeugt, dass Clowninterventionen vor allem in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie weiterhin als integraler Bestandteil im Pflege- und Gesundheitssystem betrachtet werden sollten.
Mehr Informationen zum Thema Humorforschung erhalten Sie hier. Ebenso wie weiterführende Literaturangaben.
- BMJ (2020). Effectiveness of hospital clowns for symptom management in paediatrics: systematic review of randomised and non-randomised controlled trials. The BMJ, 372, 1-13.
- Dionigi, A., Sangiorgi, D., & Flangini, R. (2014). Clown intervention to reduce preoperative anxiety in children and parents: A randomized controlled trial. Journal of Health Psychology, 19, 369–80.
- Dunbar, Robin et al. (2011). Social laughter is correlated with an elevated pain threshold. Proceedings oft he Royal Society/ Biological Science, 279, 1161-1167.
- Golan, G., et al. (2009). Clowns for the prevention of preoperative anxiety in children: a randomized controlled trial. Pediatric Anesthesia 19: 262–266.
- Goldberg, A., et al. (2014). Medical clowns ease anxiety and pain perceived by children undergoing allergy prick skin tests. Allergy, 69, 1372–1379.
- Kocherov, S. et al. (2016). Medical clowns reduce pre-operative anxiety, post-operative pain and medical costs in children undergoing outpatient penile surgery: A randomised controlled trial. Journal of Paediatrics and Child Health, 52, 877-881.
- Meiri, N., Ankri, A., Hamad-Saied, M., Konopnicki, M., & Pillar, G. (2016). The effect of medical clowning on reducing pain, crying, and anxiety in children aged 2–10 years old undergoing venous blood drawing—a randomized controlled study. European Journal of Pediatrics 175, 373-379.
- Pinquart, M et al. (2011). Do clown visits improve psychological and sense of physical well-being of hospitalized pediatric patients? A randomized-controlled trial. Klein Padiatr, 223, 4-8.
- Vagnoli, L., Caprilli, S., Robiglio, A., & Messeri, A. (2005). Clown Doctors as a Treatment for Preoperative Anxiety in Children: A Randomized, Prospective Study. Pediatrics 116 (4), 563-567.
- Viaggiano, M. P. et al. (2015). Impact of psychological interventions on reducing anxiety, fear and the need for sedation in children undergoing magnetic resonance imaging. Pediatric Reports, 7, 5682.