Danke an die Lebensfreude
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Ansteckende Lebensfreude
Wir, ROTE NASEN Clown Stefanello und ich, Antonia, lernten Niko* an einem Donnerstag auf der kardiologischen Station der Charité kennen: ein 27-jähriger Mann mit Down-Syndrom, einem herzlichen Lachen und einer ansteckenden Lebensfreude. Mit ihm erlebten wir an jenem Tag eine witzige Clownvisite.
Als wir eine Woche später wieder die Station besuchen, erfahren wir, dass Niko auf die Intensivstation verlegt worden ist und er die Clowns schon sehnsüchtig vermisst.
“Könnt ihr Niko nicht auch auf der Intensivstation besuchen?”, werden wir gefragt.
Klar können wir das!
Niko weiß nicht, dass wir kommen. Umso größer ist die Überraschung und Freude. Mein Clownpartner Stefanello will Niko besonders enthusiastisch begrüßen, doch ständig ist ihm sein Koffer im Weg. Permanent stolpert er über diesen, was bei Niko für große Lacher sorgt. So groß, dass sogar die Krankenschwestern angelockt werden und uns beim Clownbesuch beobachten. Irgendwann, nach zahlreichen Stolpereien, schaffen wir es endlich in Nikos Zimmer. Doch als Stefanello und ich im Zimmer stehen, wissen wir nicht mehr, was wir eigentlich machen wollten.
“Mensch Stefanello! Du wolltest doch jonglieren und die Jonglierbälle sind im Koffer”, erinnere ich meinen Clownpartner.
Aber als Stefanello den Koffer holen will, stolpert er wieder … und wieder … und wieder. Niko lacht dabei so herzhaft und laut, dass auch wir Clowns uns nicht mehr halten können. So viel Lebensfreude und Energie – eine wirklich wunderbare Begegnung.
Umso trauriger sind wir, als wir hören, dass Niko eine paar Tage später ganz überraschend verstorben ist. Aber eine wichtige Sache haben wir von Niko gelernt: Er hat sich – trotz seiner Herzerkrankung – die Lust am Leben nicht nehmen lassen. Danke, Niko, für dein herzhaftes Lachen und deine ansteckende Lebensfreude.
*Name geändert