Ein Schiff wird kommen
- Senioren
Ein Schiff wird kommen
Clownvisite zu dritt
Heute sind wir ROTE NASEN Clowns bei unserem Besuch im Simeon Hospiz in Berlin-Spandau zu dritt: Das heißt wir Clowninnen, Nina Pawlowna und Emma Dilemma, werden heute von Clownin Ursula begleitet, die ganz neu im ROTE NASEN Team ist.
Nina Pawlowna öffnet vorsichtig die Tür zum Zimmer von Frau Velibor*… Wir begegnen der Dame heute zum ersten Mal und sie sieht uns mit großen Augen erstaunt an. Sie ist vielleicht 60 Jahre jung, aber ihr Körper ist sehr gezeichnet von ihrer Erkrankung. Ihre Hände liegen ganz zart auf der Bettdecke. Und ihr verbliebener Haarflaum steht ganz weich und wuschelig um ihren Kopf herum.
Neben ihr am Bett sitzt ihre Schwester und schaut uns drei Besucherinnen auch erst überrascht und dann sehr erfreut an.
Die Generalprobe
Wir dürfen reinkommen ins Zimmer und Nina Pawlowna im karierten Kleid stellt uns alle vor: die Matrosin Emma Dilemma aus Hamburg, die ganz gepunktete Ursula aus Argentinien und Nina selbst ist aus dem Thüringer Wald.
Die beiden Damen stellen sich ebenfalls vor und erzählen uns, woher sie kommen, nämlich aus Bosnien.
Nina erzählt, dass wir morgen einen großen Auftritt haben und schon ganz aufgeregt sind. Sie ergreift die Gelegenheit und fragt die Damen, ob wir ihnen heute schon mal etwas zeigen dürfen. So als kleine Generalprobe für uns.
"I am sailing"
Sie nicken uns mit einem fröhlichen „Ja, unbedingt!“ zu, also legen wir los: Da Emma Dilemma Hamburgerin ist, singt sie ein Lied über Schiffe und Mädchen, die am Hafen warten und von Matrosenküssen träumen. Nina und Ursula schwingen mit, schütteln ihre Rasseleier und singen inbrünstig den Refrain: „Ein Schiff wird kommen, und das bringt mir den einen. Den ich so lieb' wie keinen, und der mich glücklich macht.“
Dann stimmt Nina Pawlowna gleich auch noch das Lied „I am sailing“ an, während Emma Dilemma ihr kleines Spielzeug-Boot im Takt schaukeln lässt.
Eine innige Umarmung
Wir bemerken: Mit der Musik verändert sich die Stimmung im Raum, sie wird ganz zart. Der Schwester von Frau Velibor kommen die Tränen. Nach dem Lied erhebt sie sich und nimmt uns alle drei nacheinander ganz fest in den Arm.
Und dann… wir können es kaum glauben… klettert auch Frau Velibor aus dem Bett und umarmt uns.
Es ist ein sehr inniger Moment für uns alle. Wir sind sehr berührt von diesen beiden Frauen und segeln leise summend aus dem Zimmer.
(* Name zum Schutz geändert)